Um 1912 sind viele Münchner dem Zeitgeist „Hinaus in die Natur“ gefolgt und haben sich Grundstücke im Wald, östlich vom Dorf Perlach, gekauft. Sie rodeten die Parzellen, stellten Wochenendhäuschen aus Holz auf und bauten gesundes Gemüse an. Es entstanden auch schon feste Bauten und die Infrastruktur wurde mit viel Eigenleistung der Siedler gescha?en. Das Waldheim, das heutige Leiberheim, war das gesellschaftliche Zentrum der Siedler. Begonnen hat alles am 22. März 1927. Damals ordnete die Gemeindeverwaltung Perlach die Feuerwehrpflicht für alle männlichen Einwohner Waldperlachs an. Auch die Siedler erkannten Anfang 1927, dass eine Feuerwehr bei den vielen Holzhäusern und Schuppen doch sinnvoll und notwendig wäre! Nur über kaum befahrbare Feld- und Waldwege kam man abseits der Hauptstraßen zu den Siedlern. Abgeschiedenheit bedeutete aber auch Alleinsein im Not- und Brandfall. Das waren die Gründe für eine eigene Feuerwehr in der Siedlung. Baron Dr. Ing. Karl von Stockhausen hatte deshalb zu einer Gründungsversammlung am 3. April 1927 für eine Freiwillige Feuerwehr in das Leiberheim eingeladen. Der Bürgermeister von Perlach, Sebastian Bauer, war anwesend und befürwortete den schnellen Aufbau der Wehr. Schon ein paar Wochen später wurde die neue Wehr in den “Bayerischen Landesfeuerwehrverband“ aufgenommen. Das Schreiben nennt das Datum der Gründungsversammlung als Geburtstag der „Freiwilligen Feuerwehr Waldperlach“.
Bereits im Jahr 790 wird mit dem Ort „Peraloh“ das heutige Altperlach gegründet. Erst mehr als 1000 Jahre später legen ehemalige Angehörige des Regiments von Bayerns König Ludwig I den Grundstein für den heutigen Stadtteil Waldperlach: Sie errichten, mitten im damaligen Wald weit außerhalb der Münchner Stadtgrenze, ein Erholungsheim mit dem Namen „Waldheim“.
Rund um das 1911 fertiggestellte Anwesen entwickelt sich eine Siedlung, für die nach dem ersten Weltkrieg ein Wasserturm zur Versorgung der Haushalte gebaut wird. Als engagierte Bürger 1927 die Freiwilligen Feuerwehr gründen, ist der Ort bereits auf knapp 700 Einwohner angewachsen. Erst kurz darauf genehmigt das bayerische Innenministerium den von den ersten Bewohnern schon lange geforderten Ortsnamen „Wald-Perlach“. 1930 erfolgt die Eingemeindung als Stadtteil Münchens.
Heute ist das ehemalige Waldheim einer der bekannstesten Biergärten Münchens: das Leiberheim. Auch den Wasserturm gibt es noch – er dient seit seinem Umbau 1980 als Kirchturm der Jubilategemeinde in der Waldperlacher Straße.
Neugierig geworden, was es in Waldperlach noch zu entdecken gibt? Auf Waldperlach.de finden Sie eine schöne Übersicht über die Historie unseres Stadtteils. Unter den folgenden Links bietet Ihnen der Festring Perlach e.V. eine Fülle detaillierterer Informationen zu den jeweiligen Themen.